ags/ Die im Südwesten des Bundesstaates Campeche gelegene Maya-Ruinenstätte El Tigre ist eine der zuletzt entdeckten Stätten Mexikos und somit relativ unbekannt. Auf einem Hügel neben dem Fluss Candelaria in der Kommune Candelaria befindet sich die 5 km² große Anlage, ungefähr 40 km von der gleichnamigen Stadt entfernt. Die Mayastätte soll von ca. 600 n.Chr. – 1557 n.Chr. in Benutzung gewesen sein.

Es heißt, sie sei das legendäre Itzamkánac, die Hauptstadt des Maya Häuptlings Acalán, der über mehr als 70 Städte regierte. In der gleichnamigen Provinz Acalán wurden bisher mehr als 180 archäologische Stätten entdeckt, wovon El Tigre die bedeutendste ist.

1525 n.Chr. soll der Konquistador Hernán Cortés dort auf seinem Weg nach Honduras vorbeigekommen sein. Er beschrieb die Stadt als blühende Handelsstadt mit vielen tausend Einwohnern. Cortés hatte Cuauhtémoc, den Herrscher der Azteken, als Gefangenen dabei. Diesen ließ er jedoch hinrichten aus Angst, er könne die Einwohner gegen ihn aufbringen. Cortés ließ Straßen und Holzbrücken errichten, die heute noch zu finden sind und El Tigres wichtige Rolle beweisen.

Im Gegensatz zu anderen Stätten in Campeche erlangten die einzigen Bewohner El Tigres durch die Nähe zum Fluss einen gewissen Wohlstand, da sie als Kontrolleure des Im- und Exports auf den Land- und Flussrouten zwischen Petén und Campeches Küste fungierten.

El Tigre besteht aus einem Zeremonialzentrum von 200 m Länge mit zwei Plazas, vier großen und sechs kleinen Strukturen sowie dreizehn Altären. Bisher ist kein einheitlicher Architekturstil festzustellen, da alle vier Hauptstrukturen unterschiedlich voneinander erbaut wurden. In machen Gebäuden sind Wandgemälde zu finden, in anderen Masken der Maya. Weitere wichtige Gebäude sind noch in der Ausgrabung. Eine an einer zentralen Treppe befindliche 23 Meter hohe Pyramide kann derzeit noch bestiegen werden.

Da die Ruinenstätte noch relativ unbekannt ist, können die Ruinen noch ohne große Menschenmassen entdeckt werden.  

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